Das Versagen der Außenpolitik der Bundesregierung im Verhältnis zu Russland

„Meinst du die Russen wollen Krieg?“ – die bekannte Textzeile des Gedichtes von Jewgeni Jewtuschenko zog sich durch den Disskussionsabend am 26. Juni in Löbau.

Als die Ver­anstal­tung im der Löbauer Blu­men­halle geplant wurde, war natür­lich nicht klar, dass dieser Tag alle Hitzereko­rde in Sach­sen brechen würde. Die Inter­essierten kamen trotz tro­pis­ch­er Tem­per­a­turen in die Löbauer Blu­men­halle, um gemein­sam mit den Berlin­er Gästen Chris­tiane Rey­mann und Wolf­gang Gehrcke sowie Rus­s­land-Ken­nern aus dem OV Löbau Eber­hard Golbs und Rein­hold Gläß zu disku­tieren.

Ein­gangs beant­worteten die Podi­ums-Teil­nehmer die Frage, wie sie erste Kon­tak­te in die Sow­je­tu­nion /nach Rus­s­land knüpfen kon­nten. Während sowohl Eber­hard Golbs, Rein­hold Gläß und auch Wolf­gang Gehrcke ein Studi­um in der Sow­je­tu­nion absolviert hat­ten, berichtete Chris­tiane von ihrer Fahrt mit eine Ham­burg­er Frieden­szug in die Part­ner­stadt Leningrad, schon in den 80-er Jahren.

Zu den Personen Christiane Reymann und Wolfgang Gehrcke

Bei­de, Chris­tiane Rey­mann und Wolf­gang Gehrcke, waren Mit­glieder der Ham­burg­er DKP. 1990 trat­en sie in die PDS ein. Wolf­gang war Bun­des­geschäfts­führer, Bun­destagsmit­glied der PDS/LINKEN und bis 2017 außen­poli­tis­ch­er Sprech­er der Links­frak­tion im Bun­destag. Chris­tiane Rey­mann war und ist jour­nal­is­tisch tätig, engagierte sich in der Fraue­nar­beit der PDS/DIE LINKE und auch in der EL.

Sank­tio­nen gegenüber Rus­s­land been­den
Nicht erst seit den Äußerun­gen des Säch­sis­chen Min­is­ter­präsi­den­ten zur Beendi­gung der Rus­s­land-Sank­tio­nen disku­tieren wir im Ortsver­band Löbau der LINKEN inten­siv über die ver­fehlte Poli­tik der Bun­desre­pub­lik gegenüber Rus­s­land. Und so war der ein­deutige Tenor des Abends, dass DIE LINKE im Bund wie auch in Sach­sen sich ein­deutig dazu beken­nen muss, dass die Sank­tio­nen gegenüber Rus­s­land sofort been­det wer­den müssen. Deutsch­land muss seine Rolle in der EU dazu nutzen, eine eigen­ständi­ge, von den USA los­gelöste Rus­s­land­poli­tik einzu­fordern. Das ist die Mei­n­ung von über 80 Prozent der Bürg­erin­nen und Bürg­er und auch von Vertretern der Säch­sis­chen Wirtschaft.

Wirtschaftliche Interessen verursachen Ukraine Konflikt

Rein­hold Gläß und auch Eber­hard Golbs zeigten auf, wie falsch die Beurteilung des Ukraine-Kon­flik­ts, der je die eigentliche Ursache für die Sank­tio­nen ist, in den deutschen Medi­en widerge­spiegelt wird. Dahin­ter ste­hen ein­deutig wirtschaftliche Inter­essen beson­ders der USA oder wie Chris­tiane Rey­mann for­mulierte – des mil­itärisch-indus­triellen Kom­plex­es.
Wolf­gang Gehrcke erläuterte, dass die NATO-Ost-Erweiterung bis an die Rus­sis­che Gren­ze mit der Ein­beziehung der Baltischen Län­der, Polens, Bul­gar­iens, Rumäniens und die ständi­ge NATO-Präsens beson­ders im Baltikum von Rus­s­land als Bedro­hung emp­fun­den wird und dass die ständig steigen­den Rüs­tungsaus­gaben, wie auch immer wieder vom US-Präsi­den­ten Trump gefordert, 2% des BIP, die Welt nicht friedlich­er machen. Der Rüs­tungs-Etat der NATO ist 14mal so hoch wie der Rus­s­lands.
Viele Fra­gen wur­den aus dem Pub­likum gestellt und auch eigene Ein­schätzun­gen zu den aufge­wor­fe­nen Prob­le­men gegeben und ein­stim­mig war die Beant­wor­tung der oben gestell­ten Frage: “Meinst du die Russen wollen Krieg?” – Nein!!!