PM zum Verzicht von Franziska Schubert im 2. Wahlgang zur OB-Wahl
Zum heute erklärten Verzicht von Franziska Schubert im zweiten Wahlgang zur Wahl der Oberbürgermeisterin von Görlitz anzutreten erklärt DIE LINKE. Ortsverband Görlitz:
Wir haben Respekt vor der Entscheidung von Franziska Schubert und erkennen: dies war nicht leicht für sie und ihr Team. Frau Schubert warb in den vergangenen Monaten für eine transparente, vorwärtsgewandte Politik und für eine gemeinsam zu entwickelnde Zukunft der Stadt. Sie verstand es, den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen und sich als aufgeschlossene, dynamische Politikerin in die Themen der Stadtentwicklung einzubringen. Im 1. Wahlgang konnte sie als gemeinsame Kandidatin der BfG, Grüne, Motor Görlitz und SPD ein beachtliches Ergebnis von 27,9 Prozent erzielen.
Dennoch war es die richtige Entscheidung nicht in den 2. Wahlgang zu gehen. Nachdem der Kandidat der CDU nicht das Gespräch mit ihr gesucht hatte, sondern am Montag frühzeitig seinen Antritt im zweiten Wahlgang erklärte, und er offensichtlich weder durch zu erwartende Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat noch durch Gespräche umzustimmen war, wäre eine Spaltung des demokratischen Lagers die falsche Entscheidung gewesen.
Der Ortsverband der LINKEN wird sich in der nächsten Woche verständigen wie und mit welchen Mitteln er seinen Teil dazu beiträgt die Machtergreifung der AfD in Görlitz zu verhindern. Die drei Stadträt*innen der LINKEN werden, wie auch in der zurückliegenden Wahlperiode, ihren Standpunkt klar machen und konstruktiv mit allen demokratischen Rätinnen und Räten zusammenarbeiten. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließen wir weiterhin konsequent aus. Lange bevor die AfD Sachsen ihr Regierungsprogramm veröffentlichte war klar, dass alles, was Görlitz attraktiv gemacht hat durch die Rückwärtsgewandtheit der AfD gefährdet ist. Wir wollen keine Kulturzensur, wir wollen Kunstfreiheit und Jugendzentren in denen junge Menschen selbst bestimmen wie sie ihr Leben organisieren. Wir wollen eine Stadtpolitik, die Menschen einlädt hierher zu kommen, die Stadt zu bereichern, zu investieren und kulturell voran zu bringen. Wir wollen eine Umweltpolitik, die auch das Leben zukünftiger Generationen ermöglicht. Wir wollen ein Görlitz des 21. Jahrhunderts. All das ist unvereinbar mit den Zielen hinter denen Herr Wippel und seine AfD stehen. Es gibt keine Trennung zwischen angeblich pragmatischer Kommunalpolitik und Parteipolitik: Sebastian Wippel ist die AfD und die AfD ist Sebastian Wippel.
Wir rufen unsere Wählerinnen und Wähler, unsere Unterstützerinnen und Unterstützer und auch die des „Bündnis Schubert“ auf am 16.06. mit ihrer Stimme die Machtergreifung der AfD zu verhindern. Wir appellieren an die Verantwortung, die jede und jeder mit seiner Stimme hat. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der sächsischen CDU Politik und ihrem Kandidaten Octavian Ursu werden wir nach der Wahl weiterführen, aber am 16.06. entscheidet das Ergebnis nicht über den Sieg oder die Niederlage der CDU, sondern ob ein exponierter Vertreter einer europaweit mit Faschisten kooperierende Partei die Macht und die Ressourcen eines Oberbürgermeisters der Europastadt Görlitz/Zgorzelec in die Hände bekommt.