Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, man riskiert sie nicht für kurzfristige Überlegungen
Zum Ausgang des 1. Wahlganges zum Oberbürgermeister*innenamt der Stadt Görlitz und zum bevorstehenden
2. Wahlgang erklärt DIE LINKE. OV Görlitz:
Danke an alle Unterstützer*innen
Wir sind nicht zufrieden mit dem Ausgang der Wahlen, alles andere wäre gelogen. Wir bedanken uns bei den
vielen Helfer*innen und den Wähler*innen, welche uns in den letzten Wochen unterstützt bzw. uns am Sonntag
ihre Stimme gegeben haben. Wir haben in den letzten Monaten zusammen mit vielen Menschen eine Idee
entwickelt, wie Görlitz aussehen kann und was für die Zukunft der Stadt getan werden muss, um fit fürs 21.
Jahrhundert zu sein. Dies wird Grundlage unseres Handels sein und wie wir uns einmischen werden. „Görlitz
gehört allen“ wird unser Motto bleiben und wir werden mit allen demokratischen Kräften zusammenarbeiten, die
bereits sind, neue Wege zu gehen sowie ökologisch, nachhaltig und sozial als Einheit zu denken.
Wenn die Demokratie in Gefahr ist, müssen demokratische Kräfte vereint Widerstand leisten
DIE LINKE. Görlitz wird sich nicht mit einer eigenen OB-Kandidatin am 2. Wahlgang beteiligen. Mit unserer
OB-Kandidatin Jana Lübeck haben wir im ersten Wahlgang ein Angebot gemacht, welches inhaltlich links der
konservativen Mitte angesiedelt war. Wir haben deutlich gemacht: es gibt Möglichkeiten Stadtentwicklung,
Soziales und Ökologie miteinander zu verbinden. Ein freundschaftlicher Diskurs mit der Staatspartei CDU kam
für uns im 1. Wahlgang nicht infrage. Als Demokrat*innen stehen wir in einer besonderen Verantwortung, wenn
die Demokratie bedroht wird. Auch wenn es zu viele nicht wahrhaben wollen, die AfD ist Teil einer neuen
faschistoiden Bewegung in Europa, die zum Sturm auf unsere Freiheits- und Grundrechte geblasen hat. Die neue
Allianz europäischer Rechtsparteien ist maßgeblich von der AfD befördert worden. Der Landtagsabgeordnete
und OB-Kandidat Sebastian Wippel steht genau für diese AfD. Wir erwarten also von allen Beteiligten, sich zu
verständigen, persönliche Befindlichkeiten und politische Differenzen außen vor zu lassen und jetzt erst einmal
das Wichtigste zu erreichen: die Verhinderung eines AfD-Oberbürgermeisters Sebastian Wippel.
Wir DIE LINKE. Görlitz rufen alle Demokratinnen und Demokraten auf, sich zu vereinen. Aber wir sagen
gleichzeitig: sobald die Machtergreifung von Wippel und Co. abgewehrt worden ist und das demokratische
Lager gewonnen hat, werden wir keine Sekunde warten, den neoliberalen, nicht ökologischen und antisozialen
Kurs unserer demokratischen Mitbewerber*innen zu kritisieren. Wir werden Gegenvorschläge zur
kapitalistischen Verwertungslogik anbieten und für Mehrheiten für diese werben. Aber ein demokratischer
Wettstreit um die besseren Ideen und Konzepte kann nur stattfinden, wenn die demokratischen Kräfte nicht
denen, die die Demokratie abschaffen wollen, aus falsch verstandener demokratischer Toleranz, die Hebel der
Macht in die Hand geben.
Es geht nicht um den Tagessieg, nicht um LINKE, GRÜNE oder CDU, es geht um Görlitz, die Stadt in der wir
leben, und ob sie die kommenden sieben Jahre weiter gestaltbar bleibt. Die bisherige und zukünftige
Arbeitsweise der Linken basiert auf den Prinzipen von Mitbestimmung, Beteiligung, sozialer Entwicklung und
nachhaltig ökologischer Ausrichtung von Beschlüssen. Daran werden wir festhalten. Es geht nun in erster Linie
darum, ob Görlitz Teil der Zukunft oder Teil einer „neuen“ Vergangenheit wird. Dafür sind wir bereit auch das
bisher Undenkbare zu tun.