Engagiertenförderung ist wichtig aber weder ENO noch die Höhe lassen Jubel aufkommen
Zur Information, dass die ENO seit diesem Jahr die Förderung für Engagementprojekte koordiniert erklärt der Kandidat für den Kreistag und Sozialarbeiter Sebastian Schwalbe (DIE LINKE):
Als DIE LINKE begrüßen wir grundsätzlich die Unterstützung des Ehrenamts und wissen, wie wichtig das Engagement der zahlreichen Aktiven für unsere Gesellschaft ist. “Allerdings sind wir der Ansicht, dass die zusätzlichen 200.000 €, die die ENO im Jahr zur Verteilung bekommt, hier nur der Tropfen auf den heißen Stein sind. Dies zeigt sich schon allein darin, dass die einzelnen Einreichungen mit max. 500 € bedacht werden können. Pro Engagierten sind das dann gerade noch 2,50 €, na vielen Dank. Den vielen Aktiven wäre es da mit einer ausreichenden und langfristigen Unterstützung für ihre Arbeit deutlich mehr geholfen und Perspektive gegeben. Doch statt die Förderung für die vielen Vereine einfacher und übersichtlich zu gestalten, bekommen sie mit etwas Glück eine einmalige Anerkennung und ein freundliches Pressebild mit den Mächtigen. Um die ehrenamtliche Arbeit langfristig zu fördern braucht es verlässliche und einfache Förderbedingungen.”
Für die LINKE wären wirkliche Beteiligungsverfahren, eine Mitwirkung der Trägerverbände und eine Unterstützung, welche nicht auf Einmaligkeit und Kleinbeträge setzt, sondern langfristig sicher Strukturen für das Engagement von Ehrenamtlichen schafft, zielführender.
Für die LINKE stellt sich auch die Frage, ob die scheinbare Allzweckwaffe des Landrates, die ENO, tatsächlich geeignet ist und ob die Pluralität der Trägerstrukturen damit nicht unterlaufen wird. Die Einschränkung der Förderfelder auf Soziales, Umwelt, Kultur und Sport könnten dafür ein erstes Indiz sein. Es ist eben nicht immer gut, wenn alle Entscheidungen in einer Hand liegen, denn dies birgt gewollt oder ungewollt die Gefahr in der Filterblase des eigenen Netzwerkes zu rotieren.
Auch wenn für 2019 die Messen gelesen sind, so muss eine kritische Auswertung der Förderpraxis und eine Umstellung auf ein am Ehrenamt orientierte Förderpraxis erfolgen. Diese muss dann die speziellen Erfordernisse von Engagement ermöglichenden Strukturen berücksichtigen.