Lausitzfestival muss Region einbinden — Chancen nutzen!

Der Ideen­work­shop am 29.03.2019 zum Lausitzfes­ti­val in der Lausitzhalle Hoy­er­swer­da zeigte sehr deut­lich, das sich die in Aus­sicht gestellte klare Ein­bindung der Region mit den hiesi­gen Kul­turschaf­fend­en bis­lang nicht in der inhaltlichen Aus­gestal­tung des Fes­ti­vals niedergeschla­gen hat.

Wenn das Fes­ti­val in den kom­menden Jahren erfol­gre­ich als ein inno­v­a­tives, per­for­ma­tives Kun­st­fes­ti­val aller Sparten der Region auch über­re­gion­al wahrgenom­men wer­den soll, müssen bere­its jet­zt, mit Sicht auf das Jahr 2020, deut­lich stärk­er die Poten­ziale der Region iden­titätss­tif­tend ein­be­zo­gen und ver­mark­tet wer­den.

„Die Organ­isatoren und der Inten­dant des Fes­ti­vals 2019 hät­ten gut daran getan, sich erst ein­mal umzuhören, was die Kul­turschaf­fend­en in der Lausitz zu ihrer Idee eines „Lausitz Fes­ti­vals“ beizu­tra­gen haben.“ betont Jana Lue­beck, selb­st Kul­tur­man­agerin in Gör­litz und OB-Kan­di­datin der LINKEN für Gör­litz. Sie nahm an der Ideenkon­ferenz teil und erlebte die teils aufge­bracht­en, teils ent­täuscht­en und ver­ständ­nis­losen Reak­tio­nen der Anwe­senden. „Ich ver­ste­he jeden Einzel­nen, der sich die let­zten Tage fragte: Was passiert hier ger­ade und warum weiß kein­er etwas davon? Ich kenne die Kul­turszene bestens und weiß genau, wie viel Fin­ger­spitzenge­fühl und Respekt der Umgang miteinan­der erfordert. Dabei geht es nicht um die Frage, wer das Geld bekommt, son­dern wie wir uns miteinan­der entwick­eln wollen und müssen! Das haben die State­ments der Inten­dan­ten der The­ater aus Bautzen, Gör­litz, Zit­tau und Sen­ften­berg gezeigt. Sie alle ste­hen stel­lvertre­tend für eine jahre­lange, kon­stante und stim­mige Kul­tur­ar­beit in ein­er Region, die ihre The­ater und Jugend­clubs fast kaputtges­part hat.“

Wer am Fre­itag fehlte waren u.a. die Vertreter des frei­willi­gen Engage­ments, der Jugend­clubs, der Bilden­den Kun­st, der Kreativwirtschaft und der Pop­ulär­musik sowie der angren­zen­den Län­der, also aus Polen und Tschechien. Es braucht die Beteili­gung Kul­turschaf­fend­er aller Sparten und die Forderung nach einem Beirat für das Fes­ti­val muss zwin­gend umge­set­zt wer­den.

„Wer ist „die Lausitz“ und wohin wollen wir uns als Kul­tur­re­gion in den kom­menden Jahren entwick­eln?“ lautet eine der Fra­gen, die am Fre­itag im Raum standen. Diese Kern­frage ist ele­men­tar im Hin­blick auf den immer wieder bemüht­en Begriff des Struk­tur­wan­dels. Wir befind­en uns seit 30 Jahren in einem Struk­tur­wan­del in der Lausitz, darin waren sich viele Anwe­sende einig. Dessen sollte sich Daniel Küh­nel bewusst sein. Jet­zt mit ein­er hor­ren­den Summe Steuer­mit­tel zu ver­suchen ein Fes­ti­val aus dem Boden zu stampfen und gle­ichzeit­ig noch ein paar Ideen den Kul­turschaf­fend­en abzurin­gen – so ein­fach funk­tion­iert das nicht. Es braucht ein feines Gespür für die „Seele“ der Men­schen. Die Lausitz soll keine Kulisse für ein Fes­ti­val sein, das zwar den Namen „Lausitz“ trägt, aber wenig mit den Men­schen vor Ort zu tun hat.